Woche Eins

Tag 1 (49km)

Wie zu erwarten bin ich 1 Stunde später als geplant losgefahren. Es ging los in Nenndorf über Buchholz nach Holm. In Buchholz haben mich viele Leute angeschaut und ich dachte mir, ob mich vielleicht  jemand aus der Zeitung wieder erkennt? 
Und dann auf einer Kreuzung in der Heide passiert es. Ich studierte gerade meine Optionen von dem sehr schwer befahrbaren Radweg in der Heide weg zu kommen. Da sprach mich eine Frau an und sagte sie sind doch nicht etwa die aus dem Wochenblatt. Doch genau die bin ich!
Der Tag heute hatte es in sich. Zwei mal sind wir in einen Regenschauer gekommen und ich konnte feststellen, dass meine Art zu packen noch optimierte werden darf, Regenjacken doch nach oben. Nach knapp 45 km bin ich nun sicher auf einem Campingplatz in der Nähe vom Heidepark untergekommen. Der Regen prasselt auf unser Zeltdach, ich traue mich gar nicht die Wetterprognose für morgen anzusehen. 

Tag 2 (46km)

Heute sind wir in Soltau eingefahren und sind kurz vor Nienburg/Weser auf einem sehr schönen Platz gelandet. Wir sind direkt vom Fahrrad ins Wasser gesprungen! Meine Tochter fragte mich am Abend, warum wohnen wir nicht hier? Können wir für immer hier bleiben. Sie spricht aus was ich denke, es war so ein schöner Abend und ich freue mich auf noch viele kommende Abende. 

Das war die tolle Badestelle, ich habe die Abkühlung sehr genossen. 

Das ist unsere Wäscheleine, wo alles zum trocknen aufgehängt wird.





 

Anschließend gab es noch Essen bei Sonnenuntergang.


Tag 3 (46km)

Heute hab ich nicht so viele Fotos gemacht und allgemein nicht so viel zu erzählen. Wir waren bis 13 Uhr auf unserem Campingplatz, nochmal baden und einfach schön in den Tag starten. Dem entsprechend sind wir auch nicht so weit gekommen an diesem Tag. Ich hatte ein kleines Problem mit dem Handyakku, doch wir haben uns einfach in einen Bäcker gesetzt und dort Handy und Powerbank gleichzeitig geladen, sodass  es uns sicher nach Stolzenau gebracht hat. Wir kamen zeitgleich mit einem Mann aus Hamburg an, der erst an diesem Tag losgefahren war. Wir gönnten uns dann alle drei eine nicht so leckere Pizza. Das hab ich also auch abgeharkt, Pizza brauche ich nicht mehr. 

Auf den letzten Metern zum Campingplatz machte ich eine Vollbremsung. Was war das? Sooooo viele Brombeeren am Wegesrand, ich konnte nicht anders und wir haben viele sofort gegessen und uns ein paar eingepackt. 

Tag 4 (38km)

Diese wundervolle Start in den Tag!
Mit den Brombeeren von gestern und noch gekauften Heidelbeeren und Erdbeeren. Dazu zu Haferflocken mit Hafermilch , beides fahre ich seid Montag mit uns herum. Die Milch ist in einer isolierten Tasche. Das Topping ist zu Hause selbst gemachtes Granola. Einfach alles perfekt! 
Wir waren baden, das Wetter war besser, als es auf den Fotos aussieht. Wenn die Sonne durchkam war es richtig stechend heiß. Dieser Platz wurde uns empfohlen und es war wirklich richtig schön .
Wir haben NRW erreicht
Wir haben NRW erreicht
Kurzer Stop bei einen der vielen Mühlen auf dem Weg
Kurzer Stop bei einen der vielen Mühlen auf dem Weg
Man merkt, dass wir endlich auf dem Weserradweg angekommen sind, es gibt sehr viele Attraktionen für Radfahrer
Man merkt, dass wir endlich auf dem Weserradweg angekommen sind, es gibt sehr viele Attraktionen für Radfahrer
Minden , heutiger Schlafort
Minden , heutiger Schlafort

Tag 5 (134km)

Dieser Tag war ein Mix aus kraftzerrenden Bergen, einer Langstreckentour und aus einer gemeinsamen Fahrt und einer erholsamen Alleinfahrt. 
Start war in Minden.

Da ich heute ordentlich Strecke schaffen wollte, weil wir mit dem Vater von meiner Tochter verabredet waren, machte ich einen folgenschweren Fehler. 
Ich entscheid mich gegen eine Route an der Weser entlang und nahm satt dessen eine "Abkürzung".

Es ging ca 1 Stunde bergauf und die letzten 20 min sogar sehr steil Bergauf

Ich fuhrt durch kleinen Bremen, dort gibt es ein Bergwerk Museum. 
Ich fuhr daran vorbei und immer immer weiter den Berg hinauf. 
Dann mit einem Mal wurde die Luft kühler und ich fragte mich schon, wow wie weit bist du denn nach oben geradelt, dass es schon so kühl hier oben ist. 
Ich fuhr weiter und es wurde immer kälter, zum Schluss hatte ich auf meinen schweißnassen Armen eine Gänsehaut und ich bekam ein beklommenes Gefühl. 
Eine Kurve weiter kam aus einer Einfahrt Rauch heraus. Als ich naher kam wurde es noch kälter gefühlte 5 grad, bei einer Tagestemperatur von über 30 Grad. 
Ich schaute in die Einfahrt hinein und ich sah einen Höhleneingang. 
Wie heftig, da kam diese kalte Luft tatsächlich aus dem Berg inneren. Ich war fasziniert!
Und kaum hatte ich die Höhle passiert, erschlug mich die Hitze erneut. Es war nicht mehr weit bis zu Bergkuppe, ich sehnte mich schon danach und war auch ein bisschen sauer auf mich, dass ich diese Route gewählt hatte. Ich sagte mir, mal sehen wozu das gut sein sollte. 

Zum zweiten Mal an diesem Tage musste ich absteigen und mich solch einen Berg hochschieben. Dies ging nur mit viel Pause, indem ich die Bremsen voll durch drückte und erneut loszuschieben. Hier wurde mir das "Geröll" zum Verhängnis und ich rutschte einmal weg, sodass ich zu dem Gewicht was  mich nach unten zog auch noch mein umgekippte Rad mit Bremsen angezogen wieder hoch heben musste. 
Nun waren es nun noch 200 meter bis ich oben ankam, dies fuhr ich wieder auf dem Rad weiter. Ein mir entgegen kommender Radfahrer, zeigte mir seine Achtung indem er mit dem Daumen hoch gestikulieret. 
Nun folgte das was kommen musste es gingt Berg ab  an die 3 km Berg ab herrlich. 
Nun kann ich mir vorstellen, warum es Radfahrer gibt die gerne auf Berge fahren. Wa das für ein Gefühl war, ich hatte es geschafft mit dem ganzen Gepäck einen so langen Berg zu fahren, Österreich wir kommen! Es war so eine schöne Belohnung und ich hatte das Gefühl ich kann alles schaffen.

Ich fühlte mich großartig!

Dieses besondere Bergfahrt führt durch den Ort Rinteln.

Nun folgt ein weiters Highlight an diesem Tage, wie anfangs schon erwähnt, war ich mit dem Vater von Elena verabredet, wir hatten Initiative Bad Karlshafen ein Zimmer in einer Jugendherberge gebucht. 
Er kam mit dem Auto aus Buchholz und sammelte Elena auf dem Weg ein um ihr schon einmal vor zu fahren. 
Als ich in mein NAVI die Adresse der Jugendherberge eingab, war ich für einen kurzen Moment geschockt. Es sagt noch 5 Stunden Fahrt und 95 km an. Das es noch so viel sein würde hatte ich vorher anders recherchiert, doch ich wusste von Anfang an, ich fahre in Elenas Tempo und denn ich am ich heute dann bis Mitternacht fahren muss. 

Es folgten also über 5 Stunden fahrt alleine und zum Glück ohne Gepäck. Es war schön einfach mal zu fahren, irgendwann hat mich ein Hörbuch unterhalten und ich habe mit Elena telefoniert. Alles während der Fahrt, gestoppt habe ich nur für eine Toilette und einmal Wasser nachfüllen. Auch dieser Abschnitt war eine Erfahrung und es wurde halb 11, die letzten 200 m Bergauf bin ich abgestiegen. Ich hatte zum zweiten mal an diesem Tag das Gefühl von, ich habe das schwer mögliche geschafft! Ich kann alles schaffen, wenn ich nur will!


Tag 6 (Pause)

Heute sind wir nicht gefahren. 

Der Tag bestand aus vormittags Wäsche waschen und Proviant einkaufen und ein leckere Essen in einem Fass  zu essen. 

Nachmittags waren wir in einer Therme schwimmen. 


Tag 7 (28km)

Heute haben wir den Vormittag noch in Bad Karlshafen verbracht und dort eine Burgruine besucht. Bad Karlshafen ist übrigens der Treffpunkt von drei Bundesländern, Nordrhein-Westfalen, wo ich her kam,Niedersachsen, wo der Vater von Elena an diesem Tag wieder zurück fährt und Hessen, wo wir weiterfahren werden.  Noch ein Eis essen  und weiter geht  die Fahrt pünktlich zumMittagsschlaf von Elena. 

Der Nachmittag bestand, wie sollte es auch anders sein, aus Radfahren. Um zu unserem Ziel Campingplatz zu gelangen, sind wir zu Elenas Freude mit der Fähre auf die anders Seite gefahren. 
Da das Wetter echt mies aussah und ich auf den Campingplatz mit Leuten ins Gespräch kam, kam es dazu, dass wir die Nacht in einem Wohnwagen übernachteten. Das waren dann drei Tage hintereinander ein Bett, was für ein Luxus!